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Die letzten Tage mit der zweiten Gastfamilie

Am Mittwoch war ich eigentlich immer noch angeschlagen, aber habe mich trotzdem zur Schule geschleppt, weil ich nicht ganz allein hätte zuhause bleiben können und im Krankenhaus abzuhängen war auch nicht besser. Nach dem Mittagessen sind wir dann zum Großvater ins Krankenhaus gefahren und haben uns dort bis spät abends aufgehalten. Donnerstag bin ich wie immer nach der Schule mit Fáti zusammen nach Hause gegangen. Eigentlich wäre ich auch Reiten gegangen, aber es hat so sehr geregnet, dass das ins Wasser gefallen ist. Stattdessen haben wir eine von Rosys Tanten besucht, die zufälligerweise in Latacunga war, um ihr Haus auf Vordermann zu bringen und es an Feriengäste zu vermieten. Danach haben wir den Abend entspannt mit einem Film verbracht und ich habe die Chance genutzt und mich bei Fáti Zuhause geduscht, da ich von dort aus wieder in die Klinik musste und so spät abends dort nicht mehr hätte duschen gehen können. Ich war dann noch eine Weile dort, bevor es endlich nach Hause ging. Gleichzeitig hat Renato mir geschrieben, dass er mit beiden Familien geredet hat und dass er einem Familienwechsel zustimmt nachdem ich gefragt hatte und ich nur noch ein Datum ausmachen müsse. Ich wollte unbedingt noch einmal vor dem Rückflug Zeit mit meiner ersten Gastfamilie verbringen. Darüber habe ich mich sehr gefreut, auch wenn ich darüber überrascht war, dass meine zweite Gastfamilie kein Wort mit mir darüber verloren hat.

Ich habe ihnen dann den gesamten Freitag die Möglichkeit dazu gegeben mit mir darüber zu reden, aber keiner hat den Mund aufgemacht, also habe ich das Thema dann am Abend angesprochen und wir haben ausgemacht, dass ich am Montagnachmittag wechsle, da wir am Wochenende nach Quito gefahren sind.

Samstagvormittag sind wir dann mit dem Bus nach Quito gefahren, weil das Auto zu kaputt ist als dass es den weiten Weg nach Quito schaffen würde. Dadurch war die Anreise leicht stressig und wir sind gegen vier Uhr mit ordentlich Hunger angekommen. Nach dem verspäteten Mittagessen haben wir für den Abend geplant alle zusammen Fondue zu machen. Dafür sind wir dann zu fünft einkaufen gegangen in einem riesigen Supermarkt. Wir haben zwei normale Fonduetöpfe für Fleisch vorbereitet und einen für Käsefondue. Das Essen war richtig lecker und besonders habe ich mich darüber gefreut, dass es auch Blumenkohl und Pilze gab. Sogar an Salat hatte man gedacht auch wenn glaube ich nur ich wirklich nennenswert davon gegessen habe. Es war ein schöner Abend und ich bin zufrieden ins Bett gegangen.

Am nächsten Tag haben wir gemeinsam gefrühstückt und dann alle zusammen Garnelen gepult und fürs Mittagessen vorbereitet. Danach sind wir zu neunt in den großen Zoo von Guayllabamba gefahren. Maria Antonietas Vater hat uns begleitet, ebenso wie zwei Cousinen und der Freund von einer. In zwei Autos sind wir dann in den Norden gefahren und haben den Zoo erkundet. An sich ist der Zoo sehr schön. Leider sind einige Gehege sehr klein und die Tiere zeigen deutliche Verhaltensstörungen. Durch das heiße Wetter an diesem Tag haben wir nicht alle Tiere sehen können, da einige sich deswegen zurückgezogen haben. Trotzdem war der Ausflug richtig schön und ich hatte sehr viel Spaß. Danach gab es ein verspätetes Mittagessen. Es gab Ceviche mit Garnelen, eine Art kalte Suppe, die mir leider nicht geschmeckt hat. Am Abend ging es dann im überfüllten Bus wieder zurück nach Latacunga.

Am Montag bin ich zuhause geblieben und habe meine Koffer für den Familienwechsel gepackt. Am Nachmittag haben mich Maria Antonieta und Oswaldo dann dort hingebracht. Auch wenn es mir dort in der letzten Zeit auch ganz gut ging, so hat sich nie eine so nahe Beziehung entwickelt, wie ich sie zu Rafa, Rosy und Fáti habe. Ich finde das schade, aber es liegt vielleicht auch daran, dass es dort so viele andere Probleme und Prioritäten gab. Ich freue mich auf jeden Fall die letzten zwei Wochen noch einmal so richtig zu genießen.

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