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Geburtstagsfeier

Nachdem ich den Ostersamstag hauptsächlich damit verbracht habe, meinen Blog wieder auf den aktuellen Stand zu bringen, habe ich noch eine Weile mit meinen Eltern telefoniert. Auch am Ostersonntag haben wir nichts Großes gemacht. Zusammen mit Maria Antonieta und Carolina habe ich eine Runde Karten gespielt und am Abend sind wir zum Gottesdienst gegangen, haben uns aber so sehr verspätet, dass wir nur noch die zweite Hälfte der Predigt gehört haben.

 

Am Montag musste ich zur Schule, denn in Ecuador ist der Ostermontag nicht als Feiertag anerkannt. Dort hat eine private Uni aus Honduras einen Werbevortrag gehalten. Nachmittags habe ich endlich Bilder für den von Rotary veranstalteten Wettbewerb ausgesucht und die dazugehörigen Formulare ausgefüllt. Dann habe ich begonnen die Rezepte für Vanillekipferl und Lasagne aufzuschreiben und hochzurechnen. Mein Geburtstag stand nämlich für den Mittwoch an und für Freitag hatte ich eine Feier geplant. Dummerweise konnten meine Freunde am Freitag nicht, weil sie eine Schulveranstaltung hatten, weswegen ich sie dann für Mittwoch eingeladen hatte. Maria Antonieta ist am Montag nach Quito gefahren und erst am Dienstagmittag wiedergekommen, weswegen Caro und ich am Dienstag früher aufgestanden sind, um Frühstück zu machen. Am Dienstagnachmittag haben wir dann auch schon die gesamten Einkäufe für Freitag erledigt.

 

Meine Eltern haben mich aus Deutschland um Mitternacht zu meinem Geburtstag angerufen, worüber ich mich sehr gefreut habe, auch wenn sie mich damit aufgeweckt haben. Zum Mittagessen ist dann Pauli mit ihrer Familie zu Besuch gekommen und wir haben Fanesca gegessen. Das ist eine Suppe, die man klassischerweise zu Ostern isst. Sie besteht aus pürierten Hülsenfrüchten, Kartoffeln und allerlei anderer Zutaten. Überraschenderweise hat mir die Fanesca richtig gut geschmeckt. Am Nachmittag konnten dann leider nur zwei meiner Freunde kommen, weil die anderen unter der Woche keine Erlaubnis von ihren Eltern bekommen haben. Wir haben dann alle zusammen Schokokuchen gegessen, den Maria Antonieta netterweise für mich gemacht hatte. Danach sind wir dann zu dritt ins Kino gegangen. Ich hatte echt viel Spaß an meinem Geburtstag und habe mich sehr darüber gefreut wie viel Mühe Maria Antonieta sich gegeben hat.

 

Am Donnerstag war ich zum Mittagessen mit bei Rafas Eltern, um auch mit ihnen meinen Geburtstag zu feiern. Danach habe ich angefangen alle Sachen für den Freitag vorzubereiten. Ich habe die Saucen für die Lasagne vorgekocht und die Kekse gebacken. Damit war ich bis zum Abendessen beschäftigt, obwohl mir die anderen Kinder beim Kekse machen geholfen haben. Freitag nach der Schule konnte ich dann entspannt die letzten Vorbereitungen treffen. Wie erwartet sind die Gäste reichlich zu spät gekommen. Ich hatte einige von meiner ersten Gastfamilie, meinen YEO Renato, Mónica und Jaime und eigentlich auch meinen Counselour und Pauli mit ihrer Familie eingeladen. Letztere sind, ohne mir Bescheid zu sagen, einfach nicht gekommen. Davon habe ich mir aber nicht die Stimmung verderben lassen. Ich hatte viel Spaß an diesem Abend und auch das Essen hat sehr lecker geschmeckt. Am meisten habe ich mich über die leckere Schokotorte gefreut, die meine Tante Alex für mich gemacht hat.

 

Samstag gab es dann noch einmal Lasagne zum Mittagessen, da durch die fehlenden Gäste einiges übergeblieben ist. Den Rest des Tages haben wir entspannt zuhause verbracht. Eigentlich war es geplant gewesen, dass ich am Sonntag gemeinsam mit Alessandra und ihrem Papa, die am Samstag wieder aus Kolumbien zurückgekommen sind, zum Quilotoa zu fahren, aber der Ausflug wurde abgesagt, weil die beiden zu Müde waren. Bei uns gab es dann ein gemeinsames Mittagessen mit Ale, ihrem Papa, ihrer Gastfamilie und einigen anderen Gästen. Danach bin ich mit Ale mitgegangen und habe geholfen ihre nachträgliche Geburtstagsfeier vorzubereiten. Zu der Feier kam dann quasi die ganze Familie von Rosy und auch von Rafa. Zusammen haben wir Tacos gegessen und hatten sehr viel Spaß. Auch meine Gastfamilie ist irgendwann gekommen und wir haben noch darüber geredete, dass wir am Montag zum Quilotoa fahren (ursprünglich war für Montag Baños geplant gewesen). Oswaldo hatte schon seit zwei Wochen versichert, dass er mitfahren wird, da wir nicht alle in ein Auto passen. Er hat Rosy sogar noch nach einer ungefähren Uhrzeit gefragt, bevor wir den Heimweg angetreten haben.

 

Meine kleinen Gastgeschwister haben dann im Auto gebettelt, dass sie auch unbedingt mitwollen. Oswaldo hat die Bitte abgelehnt, da sie ja zur Schule müssen. Daraufhin habe ich mich erkundigt, ob ich dann nur zusammen mit ihm hingehe, oder ob Maria Antonieta auch mitkommt. Er reagierte regelrecht überrascht darauf, dass ich tatsächlich geplant hatte mitzugehen und hat dann gesagt, dass niemand geht. Das ist mir dann doch etwas übel aufgestoßen, weil er zwei Minuten vorher Rosy noch versichert hat, dass wir kommen. Er hatte anscheinend gar nicht den Plan Ale zu begleiten und hat das trotzdem vor den Anderen behauptet. Ich habe mich sehr über dieses Verhalten geärgert und sogar mehr darüber, als dass ich dadurch letztendlich nicht mitkonnte.

 

Am nächsten Morgen hatte ich das Glück ihn unter vier Augen zu erwischen und habe ihn darauf angesprochen, schließlich hatte er ja kritisiert ich würde Dinge nie ansprechen, die mich stören. Ich habe ihm erklärt, dass ich sein Verhalten nicht nur mir gegenüber, sondern auch allen anderen gegenüber unangebracht fand und dass ich nicht verstehe, warum er nicht einfach direkt ehrlich gesagt hat, dass er nicht kann oder möchte. Er hat sehr sauer und mit lauter Stimme entgegnet, dass seine Schwester Pauli ihn am Abend noch angerufen hatte, nachdem ich im Bett war, dass sie am Montag verhindert war und er mit seinem Vater zur Rehabilitation müsse. Ich habe ihm dann versucht zu erklären, dass er ja schon vorher behauptet hatte, dass wir nicht fahren. Er hat das nicht verstehen wollen und mich nur angemotzt, dass ich ja kein Verständnis dafür hätte, dass er sich um seinen Vater kümmern muss. Ich empfand es als sinnlos die Diskussion fortzuführen und habe das Gespräch an diesem Punkt beendet. Ich wollte mich nicht weiter von ihm anschreien lassen. Ich hätte kein Problem gehabt, hätte er noch am Abend gesagt, dass wir gehen und am Morgen nach dem Anruf, dass es leider nicht geht. Mein Problem war, dass er nur um besser dazustehen alle angelogen hat und noch nicht einmal vorhatte das gegebene Versprechen einzuhalten.

 

Ich bin also normal zur Schule gegangen und habe am Nachmittag mit meinen Eltern telefoniert, um ein wenig Dampf über das kindische Verhalten Oswaldos abzulassen. Danach war das Internet mal wieder weg und ich habe mich bis zum Abendessen mit den Mathehausaufgaben beschäftigt.

 

Dienstag haben wir das Basketballteam der Mädchen unserer Schule zu einem Spiel begleitet und angefeuert. Ich habe zwar absolut nichts mit Basketball am Hut, aber die Stimmung war bombastisch und hat mich mitgerissen. Schnell habe ich die wichtigsten Parolen gelernt und unser Team lauthals angefeuert. Nachmittags habe ich dann die Erlaubnis bekommen zusammen mit Feli auf unserem Grundstück joggen zu gehen. Mit dem Fußball war es leider zu kompliziert gewesen mich immer rechtzeitig hinzubringen und abzuholen. Feli hat mich mit dem Fahrrad begleitet, während ich gejoggt bin.

 

Mittwoch war ich nach der Schule bei Rosy zuhause. Dort haben wir Chaulafan gegessen und später ist Alex mit ihren Kindern zu Besuch gekommen und wir haben eine Runde Telefunken gespielt.

 

Am Donnerstag waren wir bei zwei Basketballspielen, einem von den Mädchen und einem von den Jungs. Leider haben beide verloren, aber trotzdem hat es Spaß gemacht zuzusehen und anzufeuern. Den Freitag hatten wir schulfrei, da am Mittwoch der erste Mai war. Ich habe mich ein bisschen angeschlagen gefühlt und habe den Tag im Bett verbracht.

 

Am Samstag durfte ich meine Gasteltern zum Markt begleiten, um den Wocheneinkauf zu erledigen. Es war echt spannend die ganzen Früchte und das Gemüse in solchen Mengen zu sehen. Der Markt war riesig und größtenteils unübersichtlich, auch wenn die Bereiche zumindest nach Gemüse, Obst, Fisch, Hühnchen und ähnlichem unterteilt waren. Ich habe mir dann eine Paprika gewünscht und bekommen und auch darum gebeten etwas Brokkoli und Blumenkohl mitzunehmen.

 

Danach bin ich zusammen mit meinen Geschwistern und meinen beiden kleinen Cousins zum Kindergeburtstag von Juan, Pedros kleinem Bruder, gegangen. Ich war noch nie auf so einer großen Kinderparty. Das Thema war Harry Potter und es gab sogar einen Animateur und Programm. Alle, also auch die Erwachsenen und wir Jugendliche, mussten bei den Spielen mitmachen. Auch wenn die Spiele albern waren, so muss ich doch zugeben, dass ich echt Spaß hatte. Nach der Verausgabung bei den Spielen gab es dann leckeren Schokokuchen und allerlei anderen Süßkram.

 

Am Abend habe ich dann die Bestätigung bekommen, dass meine Bewerbungsunterlagen für die Uni eingegangen sind. Jetzt heißt es nur noch abwarten, bis bekannt gegeben wird, ob ich angenommen wurde oder nicht.

 

Sonntag war tatsächlich mal einiges auf der Farm los, sodass ich ein wenig helfen konnte. Witzigerweise habe ich einen Thüringer kennengelernt, der seit mehreren Jahren mit seiner ecuadorianischen Frau und seinem Sohn zusammen in Quito wohnt. Ich habe mich ein wenig mit ihm unterhalten können. Außerdem durfte ich helfen unser Pony beim Kinderreiten herumzuführen und nach dem Mittagessen habe ich noch geholfen Avas (Bohnen) zu pulen. Das Highlight des Tages war aber, dass ein Kälbchen geboren wurde. Ich durfte Harry, so hat mein kleiner Cousin das Kälbchen getauft, dann sein erstes Fläschchen geben. Der Tag war echt schön und ich hoffe ich habe noch öfters die Möglichkeit auf der Farm zu helfen.

 

Am Montagnachmittag habe ich ein wenig mit Diego, dem Mexikaner, der zurzeit bei meinen Eltern in Deutschland wohnt, telefoniert und ihm in Mathe geholfen, da ich praktischerweise seine Muttersprache sprechen und gut in Mathe bin. Er will nämlich in Deutschland das Schuljahr bestehen, um in Mexiko quasi eine Klasse zu überspringen und mit seinen Freunden zusammen in einer Klasse zu bleiben. Bisher sieht es gut aus für ihn, dass er sein Ziel erreicht.

 

Am Mittwochabend waren wir zum 25sten Hochzeitstag von Oswaldos Cousine (ich glaube zumindest sie ist in der Form mit uns verwandt) eingeladen. Zeitgleich lief ein Spitzenspiel des Fußballteams, welches die ganze Familie vergöttert. Zusammen mit den Männern und den anderen Kindern habe ich also Fußball geschaut. In der Halbzeit wurde gegessen und dann ging es wieder vor den Fernseher. Zum Glück hat das geliebte Team gewonnen, sodass die Stimmung gut blieb.

 

Beim Reiten am Donnerstag waren noch zwei Amerikanerinnen dabei, die zusammen mit dem Farmbesitzer arbeiten. Ich musste also unvorbereitet meine Englischkenntnisse hervorkramen. Seit der Hilfsaktion mit den Augenärzten fällt mir das aber zum Glück bedeutend leichter. Danach war ich noch bei Rosy zuhause und ich habe es wie immer sehr genossen dort Zeit zu verbringen.

 

Am Samstag hat Maria Emilia ihren achtzehnten Geburtstag nachgefeiert. Sie ist quasi meine Cousine zweiten Grades (Ihre Eltern hatten den Hochzeitstag am Mittwoch). Wir hatten wirklich sehr viel Spaß zusammen und weil meine Gasteltern mit dem Großvater schon früh gehen mussten, durfte ich zusammen mit Caro bei ihr übernachten.

 

Sonntag wurden wir dann am Morgen abgeholt und anlässlich des Muttertages sind wir nach Quito gefahren, wo wir uns mit der Familie von Maria Antonieta getroffen haben. Es war sogar ein befreundeter Sänger von ihnen zu Besuch und hat eine kleine Vorführung gemacht. Die Feier war mehr oder weniger langweilig, aber immerhin das Essen war echt lecker. Wir sind erst spät wieder zurückgefahren.

 

Mein Körper hat dann entschieden, dass ich wohl schon wieder viel zu lange gesund war und am Montag lang ich dann mal wieder mit einer Erkältung im Bett. Dienstag ging es mir schon wieder besser, auch wenn ich immer noch ein wenig verschnupft war. Nach der ersten Schulstunde hing ich aber mit Magenkrämpfen und Übelkeit auf dem Klo fest. Ich vermute, dass ich mich bei meiner Cousine angesteckt habe, da diese auch Margendarm hatte. Pauli hat mich dann netterweise von der Schule abgeholt, weil meine Gasteltern verhindert waren. Zuhause habe ich dann den ganzen Tag im Bett verbracht. Am Abend habe ich mich besser gefühlt und ein bisschen Brot gegessen, was in der Nach von erneuten Krämpfen quittiert wurde, sodass ich auch am Mittwoch nicht in der Schule war. Am Nachmittag haben wir meinen Reisepass von meinem Counselour abgeholt, ich habe eine neue Hose gekauft, weil ich nur noch eine hatte und habe mir Medikamente für meinen Magen besorgt. Die haben zum Glück geholfen, sodass ich am Donnerstag wieder in die Schule konnte.

 

Nach der Schule war ich bei Ale, auch wenn wir leider nicht reiten gehen konnten. Wir haben sie zum Friseur begleitet, weil sie sich die Haare dauerhaft hat glätten lassen und zur Nachpflege dorthin musste. Danach haben wir uns in der Mall mit Rosy getroffen und Einkäufe erledigt. Ich habe Rosy nachträglich zum Muttertag auf ein Eis eingeladen.

 

Am Freitag bin ich wieder zu Rosy gegangen, denn sie hatten mich zum Geburtstag von Pato, Alex Ehemann, eingeladen. Ich bin dann auch direkt über Nacht dortgeblieben, da am Samstagmorgen unsere Reise von Rotary angefangen hat. Nach dem Mittagessen waren wir noch einmal mit Ale beim Friseur und danach haben wir noch zusammen in einem Restaurant einen Kaffee getrunken. Dann ging es zur Geburtstagsfeier, wo es Lasagne und natürlich auch eine von Alex leckeren Torten gab. Dann wollten wir Telefunken spielen, es gab aber keine Karten im Haus. Also habe ich zusammen mit Rafa einen kurzen Ausflug in die Stadt gemacht und Karten besorgt. Wir waren dann relativ spät zuhause. Ale und ich mussten am Samstag aber trotzdem früh raus wegen unserer Abschlussreise von Rotary durch ganz Ecuador. Mehr dazu im nächsten Blogeintrag.

 

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